Jodel, Jutz und Fridenspfeife
Die Westschweizer Jodler-Familie traf sich am Samstag im Heida-Dorf. Fünf Menschen erzählen am Rande der Delegiertenversammlung in Visperterminen ihre Geschichte.
Über 80 Lieder hatte Adolf Stähli (1925 – 1999) in seiner Zeit als Komponist geschrieben. Eines schien zu diesem Samstag in Visperterminen besonders gut zu passen: «Ä gschänktä Tag». Denn, wenn die Sonne goldig über dem Himmel stehe, dann solle man dafür danken, singen und jutzen. Und das taten die 330 angereisten Jodlerinnen und Jodler.Mal unter freien Himmel, mal in der Turnhalle. Mal dirigiert und mal in ad-hoc zusammengewürfelten Gruppen bei einem Glas Wein. «Das ist es, was das Jodeln ausmacht», sagt Christin Mazotti-Lauwiner.
Sie ist die Dirigentin des Jodlerklubs «Balfrin», Visp, dem Gastgeber der diesjährigen Delegiertenversammlung des Westschweizer Jodlerverbandes. Sie fand zum 87. Mal statt. Ordentlich waren die Einladungen Wochen zuvor verschickt worden, ordentlich trugen die Frauen des Trachtenvereins aus Visperterminen Teller mit Schinken und Kartoffelgratin für das grosse Bankett in den Saal. 16 Traktanden standen an. Die Abgesandten der Jodlerklubs aus den sechs Kantonen Jura, Neuenburg, Waadt, Genf, Fribourg und Wallis hoben ihre orangen Stimmkarten. Sie klatschten und juitzten, tranken Heida-Wein und streuten Schnupftabak.
Und dazwischen immer wieder diese Musik, die ganz ohne Instrumente auskommt. «Hühnerhaut», bekomme sie da noch immer jedes Mal, sagt Dirigentin Christin Mazotti-Lauwiner. Zwölf Jahre dirigiert sie schon den Jodlerklub «Balfrin». Hühnerhautmomente durch traditionellen Gesang und geschulte Stimmen. Reicht das? Und ist hier wirklich alles so blumig und schön, wie es in den Liedern besungen wird? pomona.media hat am Rande der Delegiertenversammlung bei fünf Protagonisten nachgefragt.
Exzerpt aus dem Walliser Bote vom 26. Februar 2024. Vollständiger Text als PDF-Download links.